In Waldenburg im Tal der Zwickauer Mulde erblickte ich 1955 das Licht der Welt. Kindheit und Schulzeit verbrachte ich in diesem Städtchen am Grünfelder Park.



Die Mittelstadt in Waldenburg


Mein Beruf sollte etwas mit dem Bauen zu tun haben. Baufacharbeiter mit Abitur durfte ich von 1972 - 1975 in Zwickau lernen. Das half mir später, mich auf vielen Baustellen zurechtzufinden!

Nach achtzehn Monaten Armeezeit begann ich 1977 mein Studium an der jetzigen Bauhaus-Universität Weimar. Kreativität und selbstständiges Arbeiten waren gefragt. "Diplom-Ingenieur Architekt" darf ich mich seit 1982 nennen.



Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar               Foto Nathalie Mohadjer


In meiner Diplomarbeit entwarf ich ein Tropenschauhaus für die Wiese hinter dem Cafe Schindel. Ob dieser Entwurf passiver Solararchitektur irgendwann realisiert wird?

Auf jeden Fall begann damit meine Zeit in Bad Elster. Mit meiner Frau Maria, mit der ich bis heute glücklich verheiratet bin, und unseren beiden Kindern mussten wir mit einer 48,3 qm Dreiraumwohnung am Kuhberg für 88,- M Warmmiete pro Monat zufrieden sein.

Das Staatsbad freute sich über die Einstellung eines Architekten. In der Abteilung Technik war ich auch zeitweise für Bad Brambach zuständig. Später beschäftigte mich in der Aufbauleitung der Wettiner Hof. Das sollte bis zu seinem traurigen Ende auch so bleiben!

Dazwischen kam jedoch die friedliche Revolution - unsere friedliche Revolution. Schon damals war mir die Entwicklung unserer Stadt wichtig. Ich gehörte zu den Gründern unserer Bürgerinitiative. Wir wollten ein besseres Land, in dem wir wirklich die Geschicke selbst in die Hand nehmen können. Dazu gehört auch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.

Als Mitglied des Freie Wähler e.V. wurde ich im Mai 1990 in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. 14 der 16 Mitglieder des ersten frei gewählten Parlamentes unserer Stadt entschieden sich für mich als Bürgermeister. Ein deutliches Signal!

Euphorie ist kein übertriebenes Wort für die Aufbruchstimmung in den ersten Jahren nach der friedlichen Revolution. Bad Elster erlebte einen nie gekannten Aufschwung! Das Bauen bestimmte unseren Ort. Da war der Architekt keine Fehlbesetzung!

Schule, Kliniken, Feuerwehr, Albert Bad, Kurhaus, Theater, Naturbad Sohl, fast alle Straßen, nahezu alle Häuser,... alles neu!

Meine Arbeit im Rathaus und der ganzen Stadt bereitet mir stets Freude, auch an schwierigen Tagen. Ausgleich finde ich viel in der Natur - ob früh beim Joggen im Park oder bei größeren Bergtouren. Die Aussicht vom Kilimandscharo ist atemberaubend, und am Mont Blanc kann es sehr, sehr kalt sein!



In 5.895 m Höhe auf dem Gipfel des Kilimandscharo


1994, 2001 und 2008 wählten mich die Elsteranerinnen und Elsteraner wieder zu ihrem Bürgermeister.